Rituale zur Göttin Haloa

Da Dionysos, dessen Feste im Winter stattfinden, den Termin von Haloa bis Ende Dezember, Anfang Januar verschoben hat, verlagerte er auch die Festtraditionen auf das Feiern von Trauben und Wein. Rituale wurden von Frauen während des Beschneidens der Weinreben und der Verkostung des Weins durchgeführt, da es zu dieser Jahreszeit ist, dass der Boden um die Weinberge geschnitten und ausgehackt wird und der erste Fermentationszyklus abgeschlossen ist. Einige Texte geben an, dass dieses Element des Festes nach dem Tod des Hirten Icarius oder Ikarios eingeführt wurde, nachdem er den Weinstock in Attika eingeführt hatte . Der Mythos besagt, dass Dionysos Icarius das Geschenk des Weins als Dank für seine Gastfreundschaft überreichte. Als Icarius dieses Geschenk jedoch mit seinen Hirtenfreunden teilte, verwechselten sie die Zeichen der Trunkenheit als Zeichen von Gift und töteten Icarius als Vergeltung. Nach Lucian, bestrafen Dionysus die Hirten durch die Form eines Mädchens, also mit sexuellem Verlangen aufreizend. Leider, wenn das Mädchen plötzlich verschwunden war, blieben die Hirten mit ihren Erektionen bis ein Orakel ihnen sagt, dass sie die Götter besänftigen müssen, indem sie Tonmodelle von Genitalien den Göttern widmet sollen. Diese Widmung wurde so zu einer Gewohnheit des Festivals.

Haloa war jedoch immer noch ein Fest für Demeter, und der Name des Festes selbst weist auf die Erntetätigkeit des Dreschens hin. Die Tenne diente als Mittelpunkt der Erntefeier und Aktivität. Eustathius stellt fest, dass nach Pausanias ein Fest von Demeter und Dionysus, genannt die Haloa, gefeiert wird und erklärt, dass während dieses Festes die ersten Früchte von Athen nach Eleusis zu Ehren der Gottheiten getragen wurden.

Bei dem Fest gab es eine Prozession von Poseidon, hier als Phytalmios, Gott der Pflanzen verehrt). Obwohl ein großer Teil von Haloa für Frauen bestimmt war, standen die allgemeine Prozession und die Sportveranstaltungen allen Bürgern offen.

Das Fest, oder Bankett, bestand aus sanften oder zivilisierten Speisen, wie Getreide, Fisch, möglicherweise Geflügel und Kuchen, geformt wie die Symbole des Geschlechts, aber nichts von Fleisch. Andere verbotene eleusinische Nahrungsmittel schlossen den Granatapfel ein, der als Essen des toten Mannes betrachtet wurde und für ein Fest zu Ehren Demeter unpassend war, weil es die Frucht war, die ihre Persephone zurück in die Schatten von Hades zog.

Die Archonten in Eleusis würden die Tische für die Frauen vorbereiten und dann draußen warten, um ausländischen Besuchern zu zeigen, dass zivilisierte Lebensmittel aus Eleusis stammten und von Eleusis an den Rest der Menschheit verteilt wurden.

Frauenaktivität

Rituell gesehen ähnelte Haloa Thesmophoria , einem anderen Fest zu Ehren Demeters, in der Bedeutung der Beteiligung von Frauen. Beide Festivals beinhalteten lustvolle Worte und Aktivitäten, eine Fülle von sexuellen Symbolen und den Konsum von viel Wein sowie pornografischen Süßwaren.

Die Frauen feierten allein, damit sie vollkommene Redefreiheit genießen und einige Quellen geben an, dass die Symbole beider Geschlechter gehandhabt wurden. Die Priesterinnen flüsterten den anwesenden Frauen insgeheim Worte ins Ohr, die vielleicht nicht laut ausgesprochen wurden, und die Frauen selbst haben alleand unziemlichen Sprüche und Scherze ausgesprochen.

Demosthenes hebt die Rolle der Priesterin hervor und weist darauf hin, dass sie statt des Hierophanten, Oberpriester der Eleusinischen Mysterien die Fruchtopfer darstellte und die Initiationszeremonien unter der Präsidentschaft der Frauen durchführte. Er hebt auch hervor, dass es ungesetzlich sei, irgendein Blutopfer anzubieten, indem er als Beispiel die Geschichte eines Heriophanten verwendet, der verflucht wurde, weil er im Gericht von Eleusis das Brandopfer eines Tieropfers angeboten hat.