Mythos der Göttin Gaia

14.02.2018

Hesiod schildert in seiner Theogonie die Schöpfung der Erde und der Welt, wie die Griechen sie sich ausmalten, folgendermaßen:

Doch damit war Gaias Fruchtbarkeit noch lange nicht versiegt. Sie gebar dem Uranos eine Reihe von Söhnen. Die hundertarmigen Riesen, die einäugige Riesen, die Kyklopen, sowie die Geschlechter der Titanen wie Rhea, Kronos, Thetys,. Dazu noch die Giganten, riesigen Mischwesen aus Mensch und Schlange, die Okeanos. Die Töchter des Uranos und der Gaia waren die Erinyen, die Rachegöttinnen, sowie die Nymphen, die Naturgeister und Dryaden, die Baumgeister.

Es zeugten auch andere Götter mit Gaia Nachkommen, aus der Verbindung mit dem Meeresgott Pontos gebar sie, ihrem Sohn weitere Meeresgötter, wie Nereus, Phorkys und Thaumas, sowie die Meeresungeheuer Keto und deren Schwester Eurybia mit dem Herz aus Stahl. Dem Poseidon schenkte Gaia den libyschen Riesen Antaios, der seine Stärke solange nicht einbüßte, wie er mit den Füßen auf seiner Mutter Erde stand. Der Held Herakles aber bezwang ihn, indem er Antaios hoch hob und ihn so von seiner Mutter trennte. Herakles besiegte auch Ladon, den Drachen, der die Äpfel der Hesperiden bewachte. Mit ihm hatte Gaia eine Tochter, Daphne. Die Legende von Daphne und Apollon besagt, dass Daphne auf eigenen Wunsch in einen Lorbeerbaum verwandelt wird, weil sie die Annäherungsversuche des liebestollen Apollon nicht länger erträgt.

Hephaistos und Gaia bekamen einen Sohn mit Namen Echthonios, der den Unterleib einer Schlange besaß, wie so viele Kinder Gaias. Er soll, der Legende nach, König von Athen geworden sein. Einem Racheakt Gaias entsprang der furchtbare Typhon, dem die Erdgöttin mit dem Unterweltsgott Tartaros das Leben schenkte. Er sollte die Verbannung der Titanen und Giganten durch Zeus rückgängig machen. Auch Typhon ist ein Mischwesen aus Mensch und Drache bzw. Schlange. Die Göttin des Gerüchtes und des Ruhmes, Pheme römisch Fama, sowie der schlangengestaltige Python, Bewacher des Orakels von Delphi, gelten als Kinder der Gaia.

Die Mythologie Uranos, der Partner den Gaia sich geschaffen hat, hasst ihre gemeinsamen Kinder. Er verbannt die Kyklopen und den hundertarmigen Riesen in den Tartaros, die dunkle Unterwelt. Auch die Titanen will Uranos verbergen, im Inneren Gaias. Da bittet Gaia ihren Sohn Kronos, den siebten der Titanen um Hilfe. Als sich Uranos zu Gaia legt, soll ihn Kronos ihn mit einer Sichel entmannt haben. Die Blutstropfen, die auf die Erde herabstürzen, verwandeln sich in die Erinyen, die Melien, die Eschennymphen und die 24 Giganten. Diejenigen Blutstropfen, die ins Meer stürzen, bilden die göttliche Aphrodite, die Schaumgeborene Göttin der Liebe.

Doch auch Kronos verbannt Gaias monströse Kinder in den Tartaros. Dafür entgeht auch er seinem Schicksal nicht. Weil ihm prophezeit wurde, dass er durch eines seiner Kinder mit Rhea, einer Göttinnen-Variante von Gaia, wahrscheinlich von Era, die Erde entmachtet werde, verschlingt er die gemeinsamen Kinder, das Geschlecht der Olympier, Götterriege um Zeus, Hera und Demeter direkt nach der Geburt. Einzig Zeus entgeht ihm durch eine List der Rhea. Es kommt zum Kampf der Giganten.

Gaia unterstützt ihren Sohn Kronos im Kampf gegen die Olympischen Götter, sie schickt ihm seine Brüder, die Titanen, die hundertarmigen Riesen und die Kyklopen zur Verstärkung. In diesem Mythenkreis erkennt man noch ein wenig von der Macht, die die alte große Erdgöttin vor der Patriarchalisierung der griechischen Gesellschaft innegehabt haben muste. Jeder Kontakt eines Kindes der Gaia mit dem Mutterboden erneuert die Kräfte des Kämpfers und so dauert der Kampf unglaublich lange. Dennoch siegen die Olympischen Götter, obwohl sie die Kinder der Gaia nicht töten können. Wieder werden die Titanen, Giganten und Kyklopen, unter der Führung des Kronos, in die Unterwelt verbannt. Nach einer späteren Aussöhnung zwischen Zeus und Kronos wird dieser begnadigt und zum Herrscher über das Elysium, das jenseitige Paradies der griechischen Mythologie ernannt.

Gaia unternimmt noch einen letzten Versuch Rache zu nehmen für die Unterwerfung der Giganten. Sie zeugt mit dem Herrscher der Unterwelt, Tartaros, das Ungeheuer Typhon. Dieser soll Zeus besiegen und Gerechtigkeit walten lassen für die Kinder der Erdgöttin. Typhon unterliegt Zeus nach langem Kampf und wird unter den Berg Ätna verbannt, wo er noch heute grollt und mit Steinen um sich wirft.

 INFO und Inspiration: artemisathene

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