Frau Holles Bettenschütteln

25.02.2018

Ihre Verbindung zu den Gewässern zeigt jener Aspekt der Holle den wir als "Leben-Tod-Leben-Göttin" bezeichnen können. Sie nimmt das Leben der Menschen und sie gibt es wieder.

Dazu gibt sie die Seelen der Neugeborenen aus einem Gewässer sei es der Brunnen im Märchen von Frau Holle oder aber der Frau-Holle-Teich am Meißner. Von Frau Holle werden die neugeborenen Kinder aus einem Brunnen, einer Quellen und einem Teichen ins Leben gebracht. Sie können Glückskinder sein oder aber Wechselbälger.

Frau Holle nimmt die Seelen der Ertrunkenen oder auf andere Art und Weise verstorbenen Menschen wieder zu sich und fährt mit ihnen in der Zeit zwischen den Jahren, den Rauchnächten oder auch Raunächten, auf ihrem Wagen durch die Welt.

Dass die Holle auch als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt wurde, geht aus mehrere alten Bräuchen hervor. Am Meißner trugen Jugendliche zu Ostern Blumensträuße in ihre Höhle und es wurden ihr Opfergaben an den Teich gebracht.

Frauen wuschen sich mit dem Wasser aus dem Holle-Teich oder badeten darin, wenn sie sich Kinder wünschten. In einer Quelle heißt es:

 "Wenn eine jung verheiratete Frau vor Sonnenaufgang dreimal aus der Quelle getrunken hat, würde sie innerhalb eines Jahres ein Kind gebären. Sie dürfe dabei aber keinen Laut von sich geben, sonst würde der Zauber nicht wirken. Auch soll ein kleines Opfer in Form einer kleinen Leckerei hinterlassen werden."

Als die weiße Frau erschien sie so manchem um die Mittagszeit und schenkte den Mutigen und Unerschrockenen Reichtum und Fruchtbarkeit.

Als Göttin der Handarbeiten, insbesondere des Flachsspinnens ist Frau Holle in einem weiteren Aspekt bekannt. Sie spendet eine reiche Flachsernte, wenn von der Ernte ein Teil auf dem Feld stehen für die Frau Holle stehen bleibt. Besonders reichlich belohnt sie fleißige Spinnerinnen. Die Frauen die ihre Handarbeiten vernachlässigen, werden bestraft, manchmal sogar mit dem Tod.

Der Spruch 

"so manches Haar, so manches gute Jahr!" oder aber das Gegenteil: "So manches Haar, so manches böse Jahr!

bezieht sich auf den Brauch, dass vor Weihnachten der gesamte Flachs vom Roggen abgesponnen sein sollte. Hatte eine Spinnerin nicht alles vor den Feiertagen geschafft, so droht ihr Unheil. In der Zeit zwischen den Jahren, den Zwölf Nächten durfte nicht weitergesponnen werden.

War ein Mädchen sehr fleißig, so spann Frau Holle ihm nachts die Spindel voll oder belohnte es mit Gold.

War die Frau nicht fertig geworden, verdreckte Frau Holle ihr das Garn, verwirrte es oder zündete es an.

Da die Hausarbeit durch die Jahrhunderte und Jahrtausende ein wichtiger Bestandteil des Lebens der Frauen war, es nicht verwunderlich, dass auch anderen Göttinnen die Spindel heilig war. Im Artemision in Ephesus fand man viele Spindeln als Opfergaben und auch die griechische Athene ist Göttin der Textilarbeiter.

Nicht umsonst spinnen die drei Schicksalsgöttinnen den Lebensfaden. Die germanischen Göttinnen Urd, Skuld und Verdandi, ihre römischen Schwestern, die Parzen, sowie auch die drei Moiren, Klotho, Lachesis und Athropos.

Die Erste spinnt den Lebensfaden, die Zweite führt ihn, die letzte, Athropos , die Unabwendbare, beendet das Leben indem sie den Faden ab schneidet.

Hier kommen wir wieder zurück zum "Leben-Tod-Leben-Göttin".

Nicht umsonst wird Frau Holle im Winter verehrt. Ihre Zeit ist die Zeit zwischen den Jahren, die so genannten Zwölfnächte zwischen Weihnachten und dem 6.Januar.

Als Raunächte bekannt, gehören diese Tage in die dunkelste Zeit des Jahres. In diesen Nächten werden die Räume geräuchert und Orakel befragt und die wilde Jagd zieht durch das Land.

Der Festtag der Frau Holle ist der 6.Januar, der letzte Tag der Raunächte. In Süddeutschland ist es der Berchtentag oder Perchtag. In Italien beschenkt an diesem Tag die Hexe la befana die Kinder. In der Fränkischen Alb war es früher üblich, in der Nacht auf den 6.Januar, der Frau Holle dort heißt sie Frau Berchta einen Tisch mit Speisen und Getränken aufzustellen.

Die Legenden berichten, dass derjenige, der sie gut bewirtet, auch von der Frau Holle reich belohnt wurde. Im Westerwald heißt der Donnerstag vor dem Weihnachtsfest der Holle-Abend.

Das Äußere der Frau Holle wird sehr unterschiedlich beschrieben. Während sie in Grimms Märchen als gutmütige, alte Frau dargestellt wird, gestaltet man sie am Meißner als weiße Frau mit goldenen Haaren. In einigen Sagen und Legenden wird Frau Holle auch als alte Hexe bezeichnet. Diese negative Darstellung gilt heute als eine typische Sichtweise des Christentums, um die Verehrung dieser alten Göttin einzudämmen.

Der Frau Holle zugeordnete Tiere sind Schwäne, Störche, Gänse, Hunde, Pferde, Katzen, Schweine und der Marienkäfer soll ein tierischer Helfer der Göttin gewesen sein.

Heilige Pflanzen der Frau Holle sind der Holunder, Wachholder, Feldahorn, Eichen und Waldmeister. Besonders zum Holler, Holunder gibt es eine Vielzahl von Sagen und Sprüchen. Am bekanntesten ist sicher das Kinderlied vom Hollerbusch: 

"Ringel, ringel, reihe, sind der Kinder dreie, sitzen unterm Hollerbusch, machen alle husch, husch, husch."

INFO und Inspiration artemisathene


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