Eine nette Anekdote

Sexy Holle oder die Barbiepuppe mit Atombusen

Der Hohe Meißner ist mit 754 m über Meeresspiegel der höchste Berg in Nordhessen. Er wird aufgrund seiner regionalen Größe der König der hessischen Berge genannt. Um ihn herum erstreckt sich der Naturpark, der Meißner Kaufunger Wald, schon 1926 mit einem Naturschutzstatus ausgestattet. Grimms Märchen sind meist regionale, hessische Märchen, von denen die meisten Leute Frau Holle kennen. Kein Wunder, dass noch immer viele Teiche und Seen nach ihr benannt werden. So auch der Holle-Teich am Hohen Meißner.

Die Sagengestalt sollte ein Bild bekommen und Geschichte sichtbar gemacht werden. Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn sich die Verantwortlichen wirklich mit der Geschichte beschäftigt hätten. Das Frau Holle keine Gestalt einer Legende, sondern eine der germanischen, vielleicht vorgermanischen Göttinnen ist, wissen sicher auch Historiker.

Seit kurzem jedenfalls steht eine Plastik am Holle-Teich. Drei Meter hoch, 1,3 Tonnen schwer. Die Figur aus Holz ist Stein des Anstoßes für eine heftige Debatte. Barbiepuppe mit Atombusen wird sie vom Volk genannt, sie ist zu sehr figurbetont, also zu sexy.

Die Plastik, in einem Projekt von Sozialhilfe Empfänger/innen und Arbeitslosen angefertigt, soll nach Meinung vieler jedenfalls weg. Als alternativer Standort ist eine nahe Autobahnraststätte möglich. Manchen Bürgern geht die Debatte scheinbar nicht zügig genug, denn inzwischen ist die Figur mehrfach beschädigt worden. So ist es eben mit der Kunst, aber wie sieht eine Göttin eigentlich aus.

INFO und Inspiration Markus