Die Orakelstätten zur Verehrung der Gaia.

14.02.2018

Wegen Ihrer Macht über Leben und Tod, über Diesseits und Jenseits, wurde Gaia als Göttin der Weissagung und der Zukunftsschau mit Tempelbauten und Orakelstätten geehrt, auch wenn ihre ursprünglichen Verehrungsstätten wahrscheinlich Höhlen waren. Das berühmte Orakel von Delphi war ursprünglich der Gaia geweiht und der Python, ein drachengestaltiges Kind der Erdmutter, bewachte es. Der Name Delphi stammt von dem griechischen Wort delphos, die Gebärmutter ab und macht damit die Bedeutung des heiligen Platzes der Erdgöttin deutlich. Die an Höhlen und Quellen reiche Umgebung Delphis war schon früh ein Platz für den Kult der Erdgöttin. So zeugt eine tönerne Frauenfigur aus dem 13. Jahrhundert v.Chr. von der Verehrung der Fruchtbarkeitsgöttin.

Über die Weitergabe des Tempels mit dem berühmten Atem aus dem Leib der Mutter Erde an den Sonnenheros Apollon, gibt es mehrere Legenden. In der Orestie des Aischylos verkündet eine Priesterin Pythia: 

"Am Anfang bete ich zu jener Göttin, die zuerst Orakel gab, zu Gaia; dann zu Themis, die nach der Mutter, wie es heißt, sich niederließ an der Orakelstätte; drittens nahm den Platz, durch Übereinkunft, ohne jemanden zu zwingen, ein andres Kind der Erde ein, vom Stamme der Titanen, Phoibe; zum Geburtstag schenkte sie ihn Phoibos (Apollon), der nach ihr den Namen künftig trug."

Einer anderen Legende nach hat Apollon den Hüter des Tempels, Python, im Kampf besiegt und sich zum Herren über die Orakelstätte gemacht. Aus Ehrfurcht vor Gaia, habe er dessen Namen der Orakelpriesterin in Delphi verliehen, Pythia. Die Pythia saß auf einem Dreifuß in den Tempel, in einer eingelassenen Vertiefung, sozusagen im Schoß von Gaia um ihre Weissagungen zu empfangen. So stand sie in direkter Verbindung zu den Urkräften der Erde.

Die berühmte Darstellung der Pythia auf ihrem Dreifuß stellt, die Erdgöttin und nicht die Priesterin Pythia dar. Im Zentrum des Orakelheiligtums in Delphi steht der Omphalos, ein eiförmiger Stein, der seit Urzeiten verehrt wurde. Er gehörte zum Kult der Erdmutter Ga, Gäa oder Gaia und man glaubte, dass von ihm segenspendende Kräfte der Erde ausgingen. Diese Kräfte hofften die Orakelbesucher durch Berührung auf sich übertragen zu können.

In Olympia gab es ein Gaion, ein Heiligtum der Göttinnen Gaia und Themis.

Dort soll ein Orakel vergleichbar dem von Delphi seinen Sitz gehabt haben. Für dieses Gaion gibt es, wie in Delphi, Legenden von einem Erdspalt, Stomion aus dem der Atem der Göttin Gaia aufstieg und die Orakelpriesterin in Trance versetzte.

Pausanias berichtet von dem Altar der Gaia, bei dem die Orakel stattgefunden hätten.

Ein weiteres Orakelheiligtum, daß vor seiner Umwidmung der Gaia geweiht war, ist das Eichenorakel von Dodona. Ausgrabungen haben ergeben, dass ab dem 2. Jahrtausend v.Chr. auf die Verehrung der heiligen Eiche, ein Kult der Erdgöttin Ge (Gaia) folgte.

Erst ab dem 13. Jahrhundert v.Chr. hat sich der Zeus-Kult in Dodona entwickelt. Die Antwort auf die Fragen der Pilger wurde von speziellen Priestern im Rauschen der Eichen vernommen.

Wenig bekannt ist der Kult der Erdmutter Gaia in Samothrake.

Hier wurden von der ursprünglich thrakischen Bevölkerung große Götter verehrt. Allen voran eine große Erdgöttin, der an einem Altar mit einer anschließenden Erdvertiefung Opfertiere dargebracht wurden. 

INFO und Inspiration: artemisathene

Engel, Elfen, Feen, Einhörner, Kobolde und Hexen, Alle Rechte vorbehalten - © Hexe Anahid 2018 Allgemeiner Hinweis zu den LINK auf meiner Seite: Verantwortlich für die verlinkten Seiten sind immer die Betreiber dieser Seiten, eine Haftung meinerseits muss ausgeschlossen sein. Es gelten die Urheberrechte der jeweiligen Seite. Bitte keine Abmahnung ohne vorherige Information, diese Seite hat viele Link und sicher keinen bewussten Urheberrechtsverstoß.
Unterstützt von Webnode Cookies
Erstellen Sie Ihre Webseite gratis! Diese Website wurde mit Webnode erstellt. Erstellen Sie Ihre eigene Seite noch heute kostenfrei! Los geht´s