Die Göttin Fides

Die römische Göttin Fides ist die Tugend und die Treue in Person. Ihr Name wird folglich vom lateinischen Substantiv fides, die Treue, der Schutz hergeleitet. Als Göttin wurde ihr Aufgabengebiet durch verschiedene Zusätze näher bestimmt. So gab es Fides populi romani die Göttin der Treue des römischen Volkes, Fides publica, die Göttin der Treue der Bevölkerung. In der Kaiserzeit kam dann noch die Fides exercitius und Fides legionum, die Göttin militärische Treue hinzu. Die Wichtigkeit der Göttin für das römische Staatswesen kann man daran erkennen, dass die Sitzungen des Senats im Tempel der Fides abgehalten wurden, wenn die Curie vorübergehend, sie brannte mehrmals ab nicht benutzbar war.

Es wurden früh Münzen mit dem Abbild der Fides geprägt. Seit dem 3. Jahrhundert v.Chr. bis in die Kaiserzeit hinein.

Die Römer waren sehr stolz auf ihre Römische Göttin Fides, denn sie war die erste eigene Göttin und nicht aus einer anderen Kultur übernommen, sondern eine eigene rein Römische Göttin.

Das sie schon früh verehrt wurde, ergibt sich zum einen dadurch, dass sie einen eignen Flamen, einen Priester hatte, der nur für seine Gottheit zuständig war, und zum zweiten, dass ihr schon im Jahr 250 v.Chr. ein eigener Tempel auf dem capitolinischen Hügel errichtet wurde. Mit diesem Tempel wurde ein älteren Tempel ersetzte.

Der Legende nach geht ihr Kult bis zu dem König Numa Pompilius zurück, einen der ersten Herrscher Roms.

Der Tag der Tempeleinweihung, der 1.Okrober 250 v.Chr. war anschließend auch der Festtag der Fides. Neben dem Tempel auf dem capitolinischen Hügel gab es noch ein weiteres Heiligtum auf dem Palatin. Dieses Heiligtum konnte allerdings bis heute nicht durch Ausgrabungen gefunden werden. Zum Ablauf des Festes der Göttin Fides kamen die Flamines, die Priester der Göttin, in einem zweispännigen, geschlossenen Wagen zum Heiligtum ihrer Göttin. Während des darauf folgenden Opfers mussten die Priester die rechte Hand, zum Schwur in ein weißes Tuch hüllen und erheben,. Die Geste des Schwörens war symbolisch für Fides, die als Schutzherrin der Schwüre, Versprechen und Verträge sowie aller beglaubigter öffentlicher Dokumente galt. An den Wänden ihres Tempels hingen nicht ganz typisch für ein Heiligtum völkerrechtliche Verträge und Militärdiplome um damit Vertragstreue zu symbolisieren. Die unterworfenen Völker sollten sich der Göttin Fides anvertrauen, danach standen sie unter ihrem Schutz.

INFO und Inspiration: artemisathene