Alb- oder Alptraum
als mittelalterlicher Schabenack der Elfen
Ein Albtraum, Alptraum oder Albdruck, ist ein Traum, der von negativen Emotionen wie Angst oder Panik zum Träumenden begleitet wird. Der Traum kann dabei banale, aber durchaus auch bedrohliche Situationen enthalten. Albträume sind nichtorganische Schlafstörungen sogenannte Parasomnien.
Im nächtlichen Schlaf treten Albträume meist in der REM-Schlaf-Phase auf. Die Dauer kann von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde dauern und endet meist mit dem aus dem Schlaf Aufschrecken. Nach dem Aufschrecken ist man sich sofort des Wachseins bewusst und sowohl räumlich als auch zeitlich orientiert.
Als Ursachen werden mit unverarbeitete Tagesgeschehen, traumatische oder traumatisierende Erlebnisse, psychischer Stress oder Probleme angenommen. Häufig wiederkehrende Albträume stellen eine Belastung für die Psyche und den Körper dar und verringern die Erholung im nächtlichen Schlaf.
Alben, abgeleitet von Alb, ist eine frühere Bezeichnung für Elfen. In der germanischen Mythologie waren die Elfen für die Träume zuständig. Auf deren tückischen Art wurden die schlechten Träume als Schabernack dieser Elfen angenommen. Insbesondere stellte man sich bildlich die Alben auf der Brust des Schlafenden hockelnd vor, was ein Druckgefühl in der Brust ausgelöst haben soll. Von dieser Meinung kommt auch die Bezeichnung Albtraum oder Alpdruck. Im Althochdeutschen kann man beide Schreibweisen "Alb" und "Alp" nebeneinander gleichwertig verwenden.
Die Bezeichnung Nachtschattengewächse soll der Geschichte nach von dem Wort für Albtraum, dem Nachtschaden stammen. Extrakte aus alkaloidhaltigen Nachtschattengewächsen wie zum Beispiel der Tollkirsche wurden im Mittelalter als Basis für Heil- und Zaubermixturen verwendet, mit denen man Nachtschaden, die nächtlichen Albträume vertreiben wollte.
Eine phychiatrische Methode, um wiederkehrende Albträume positiv zu beeinflussen, stellt das Klarträumen dar. Dabei wird dem Träumende der Albtraum als Inhalt bewusst gemacht und er kann damit den Traumverlauf selber steuern. Diese Methode ist nicht für alle Menschen geeignet.
Eine andere Methode der Behandlung von Albträumen ist die Konfrontation mit den Albtrauminhalten. Dabei geht es darum, sich den Albtraum während des Tages inhaltlich möglichst genau vorzustellen, um sich an die hierbei erlebten Gefühle zu gewöhnen. Diese Methode gilt als eine der wirksamsten Behandlungen von Albträumen, kann von den Betroffenen allerdings als sehr belastend erlebt werden.
Eine moderne Methode, die sich in wissenschaftlichen Studien als wirksam erwiesen hat, ist die "imagery rehearsal therapy" (IRT). Bei der Methode wird der Albtraum verändert. Ausgehend davon, dass durch die Wiederholung der individuellen Albträume der emotionale Leidensdruck entsteht.
Im Gehirn bildet sich ein bestimmter Pfad, der dann immer wieder als Traum ablaufen wird. So kann man immer wieder davon träumen, in die Tiefe zu fallen oder besser gesagt ohne Ende zu versinken. Je häufiger der Traum wiederholt wird, desto geringer ist der Bedarf für einen Anstoß. Ziel der IRT ist es nun, dieses Albtraumgeschehen so zu verändern, dass ein möglichst belastungsfreies Geschehen im Traum entsteht. Als Beispiel könnten einer Person, die immer wieder im Traum von irgendwo herunterfällt, suggeriert werden, dass sie mit einem Fallschirm segelt. Diesen neuen Traum übt man nun tagsüber. Es konnte mit dem IRT nachgewiesen werden, dass im Verglich mit dem Konfrontationsverfahren, eine positive Wirkung schneller zur Linderung des Albtraumdruckes führt.