Moderner Religionshintergrund in Japan

08.02.2018

Das Land Japan hatte es geschafft über 2000 Jahre praktisch keinen Kontakt zu anderen Ländern und Kulturen auf zu nehmen. Abgesehen von einigen christlichen Missions-Versuchen im Mittelalter und von einer kleinen holländischen Handelskonzession in Nagasaki.

Erst im Jahr 1835 rückte eine amerikanische Kriegsflotte vor die Küste und zwang mit gerichteten Bordkanonen die Öffnung zweier Häfen für den Handel mit den USA. Ab dieser Zeit entwickelt sich die Verwandlung Japans von einem genügsamen Staat zur expansiven Industriemacht. Dieser Status wurde durch die Besatzung des Landes durch US-amerikanische Truppen zum Ende des 2. Weltkrieges weiter vorangetrieben.

Der Shintoismus war bis dahin ein auf Ahnenkult und Naturverehrung gegründeter Glaube. Nun wurden in westlicher Manier auch den Japanern die verklemmten Ansichten des amerikanischen Puritanismus aufgezwungen.

Ein westliches Moralverständnis wurde geprägt, womit uralte Traditionen verloren gingen, Geishas wurden zu maskierten Animierdamen entwickelt und mit der naturbezogenen Beziehung zwischen den Geschlechtern war es damit auch vorbei.

Ein typisches Beispiel negativer Kulturentwicklungen:

Im Shintoismus gab es einen öffentlichen Phallus-Kult. Der Gott Mijo-jin wurde bei Prozessionen durch die Straßen getragen. Fast jede Familie hatte das Glied des Mijo-jin im häuslichen Schrein. Der Phallus-Kult wurde dann »mit Rücksicht auf westliche Gefühle« von den US-Amerikanern verboten. Nur in ländlichen Gegenden gibt es diesen Phallus-Kult noch. Dort wo eben nur selten Fremde vorbei kommen.

Noch ein paar allgemeine Details zum Shintoismus: Laut einer aktuellen Umfrage sagen 70 % der JapanerInnen, dass sie keine Notwendigkeit für Religionen sehen, 7 % haben einen Glauben an eine bestimmte Religion, 40 % meinen, dass Religion nur auf Geld aus ist, 26 % bezeichnen sich als religiös. Trotzdem bekennen sich von den 120 Millionen Japaner/innen 100 Millionen zum Shintoismus und 96 Millionen gleichzeitig zum Buddismus. Das ist kein Widerspruch für die meisten Japaner/innen.

Das Wort Religion gab es in Japan lange nicht. Erst aus Kommunikationsgründen mit anderen Staaten und Gesellschaften musste ein solcher Begriff geschaffen oder eingeführt werden.

Für Religion wurde das Wort Shûkyô gewählt. Dieser Begriff war schon bekannt, allerdings wurde er erst ab dem ausgehenden 19. Jahrhundert für den Begriff Religion verwandt. Shûkyô bezeichnet eine Lehre, etwas institutionalisiertes entsprechend dnr Ethik-Vorschriften des Christentums. Der Begriff Shûkyô stammt nicht aus dem Volk, sondern dem Volk von den Diplomaten und Staatsmännern aufoktruiert.

Daher wird die Religion von Japaner/innen als Handlanger des Staates gesehen, zumal, weil es eine sehr lange Kooperation zwischen Staat und Buddhismus gab. Außerdem gab es den Versuch ein bestimmtes Staats-Shinto zur Staatsreligion zu machen. Weiter wird der Shûkyô mit den Neuen, importierten Religionen assoziert. Der Volks-Shintoismus konnte allerdings nie ganz verdrängt werden und behauptete sich bis heute. Amaterasus spendet uns mit ihrer Sonne bis heute das Licht, die Wärme und unser Leben.

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