Göttinnen Glaube erleben
Da der Göttinnen Glaube keine Organisation, kein heiliges Buch und keine Meinungs-Führerinnen kennt, muss sich jeder Gläubige seinen Glauben und seine Glaubenspraxis selbst erarbeiten. Hierfür eignen sich im Wesentlichen zwei Wege, der erste Weg über die Natur und der zweite Weg über Rituale.
Der Natur Weg
Der Göttinnen Glaube ist eine Naturreligion. Damit ist alles, was ist, heilig, da alles Bestandteil der Göttin ist. Inklusive wir Menschen selbst. Alles ist ein Teil von uns, Bäume, Kräuter, Steine, Tiere, Insekten, Vögel usw.
Um die Göttin zu erfahren, ist es also sinnvoll, die Natur zu erfahren, auf ihren Rhythmus zu horchen. Spaziergänge in aller Ruhe mit viel Aufmerksamkeit sind dazu eine gute Möglichkeit. Manchen reichen allerdings einfache Spaziergänge nicht. Man ist als gestresster Alltagsmensch nicht bei der Sache, genieße oft nicht den Weg, die Umgebung und ist in Gedanken viel zu oft bei der Arbeit oder dem Alltag.
Eine Form aus einem Spaziergang ein spirituelles Erlebnis zu gestalten schlägt eine Autorin namens Starhawk sie Technik der Tiefenachtsamkeit vor. Unter dieser Tiefenachtsamkeit versteht sie einen prämeditativen Zustand.
Man atmet ganz bewusst in den Körper hinein, entledigt sich weitgehend seiner Gedanken und atmet in die Mitte des Körpers. Anders gesagt man entspannt sich wie zur Meditation, öffnet sich für die Eindrücke seiner Umgebung.
Naturmeditationen
Eine weitere Möglichkeit, die Natur und ihre Göttlichkeit zu erfahren ist, sich in der Natur still hinzusetzen, Herz und Chakren zu öffnen und dem Verstand zur Ruhe kommen lassen. Das Ganze soll erholsam, wunderschön und erlebnisreich werden. Dazu sind der Druck des Alltages und der eigene Verstand sehr oft eine Behinderung. Man kann versuchen zu spüren, wie es sich anfühlen würde, ein Baum, ein Käfer oder ev. ein Vogel zu sein. Wer es kann, freut sich über alles, was er sieht, und bittet, von der Natur lernen zu dürfen.
In der Folge kann man probieren, ob man den Ort spüren kann, ob man Unterschiede zwischen verschiedenen Orten spürt. Lerne mit den Sinnen umzugehen und Wahrnehmungen zu erleben. Achte darauf, welche dich anziehen. Alles in der Natur wird den Menschen, die die Natur achten gerne Schutz, Erfahrung und Kraft spenden. Dazu sollte man allerdings genug Geduld und vor allem Offenheit mitbringst sowie öfters in der reinen Natur die Zeit verbringen. Ein wichtiger Grundsatz ist, für alles, was man erhält, sich auch zu bedanken. Manche Menschen, die einer Naturreligion folgen, hinterlassen kleiner, natürliche, leicht verrottbare Opfergaben als Dankeschön. Es bieten sich Dinge aus der Natur an wie Steine, Kekse oder Milch sind beliebte und leicht erreichbare Opfergaben. Es stellt für die Natur aber auch ein großes Dankeschön dar, fremden Müll, vor allem nicht verrottbares Plastik wegräumen.
Die Göttin und meine Spiritualität
Die Göttin zu erfahren, Entspannung und Ausgeglichenheit zu finden, ist zuhause möglich. Dazu eignet sich ein Tisch, wer möchte, kann ihn als festen Altar einrichten. Als Tisch mit Tüchern, Kerzen, Statuen, Karten, Federn, Muscheln, was immer man möchte und hat. Im Idealfall sollte der Tisch als Altar immer nur als Altar verwendet sein und weder eine andere Aufgabe erfüllen noch grundlegend ab dekoriert werden. So ein Hausaltar wird zum Kraftzentrum, störend ist natürlich wenn man ihn immer als beispielsweise Küchentisch um dekoriert. Wer jedoch keinen Platz hat kann solche Tische im Notfall verwenden, sie sind immer noch besser als keinen Tisch.
Gläubige Göttinnen Anhänger nehmen sich am besten täglich, regelmäßig nun ein wenig Zeit, weitgehend ungestört und auch nicht auf die Zeit achtend. Sie setzen sich einfach vor ihren Altar, zünde eine Kerzen an und sprechen mit der Göttin oder manche konzentrieren sich in der Stille auf sie, auf die Welt, auf den Rhythmus des Lebens.
Wie man erkennt ob man die Göttin erreicht hat oder sie zu einem gekommen ist muss man aus der eigenen Erfahrung erleben.
Man kann auch versuchen, zu meditieren, indem man in die Kerze blickt und seine Gedanken abschaltet. Diese Form erfordert eine Menge Übung und ist für die meisten Menschen recht schwierig. Einfacher ist es schlicht den Alltag zu vergessen, nur den Altar an zu sehen, entsprechende Musik zu hören und Räucherwerk passend zum Fest zu verbrennen. Zu solchen Feierlichkeiten können natürlich auch Gebete gesprochen werden.
Wichtig ist vor allem, dass man ganz und gar bei der Sache ist und das man eine Regelmäßigkeit aufbaut. Erst dann wirst man merken, wie sich die Dinge verändern.
Der Ritual Weg
Rituale gehören in unser Leben wie die Tätigkeiten selber, demnach finden wir in vielen Büchern Texte über Rituale zu lesen.
Im Heidentum verstehen wir unter Ritualen keine automatisierten Abläufe, wie das Wort heute gebraucht wird. Für Gläubige sind Rituale zwar feste Abläufe, aber mit tiefem Sinn. Symbolische Handlungen, um mit der Göttin/nen, den Göttern in Kontakt zu treten, eine hilfreiche Atmosphäre dafür zu schaffen, und manchmal auch, um Magie zu praktizieren.
Ob und wie man ein Rituale abhält, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Man liest in Büchern von sehr aufwendigen Ritualen mit großartiger Handlungsabfolge und viel vorgegebenem Text. Als Gegenstück geben Autoren auch schon mal kurze, einfache Rituale an.
Man muss bei allem, was man rituell tut sehr konzentriert und bewusst sein. Zu einem Ritual gehört immer ein Schutzkreis oder magischer Kreis genannt. Der Schutzkreis ist eine geschlossene Ritualhandlung um die Mächte des Universum zu bitten alles Böse fern zu halten und dem Ritual eine freie Basis zu gestalten.
Jahreskreis
Eine gute und sehr schöne Möglichkeit, den Rhythmus des Jahres zu erfahren, ist es, die Jahreskreisfeste zu feiern. Kurz zusammengefasst handelt es sich um 8 wichtige Feiertage, basierend auf der keltischen Tradition den Jahreskreis durch die Tätigkeiten der Agrarwirtschaft darstellen.
Eingeteilt werden die Feste in 4 Sonnenfeste (Sonnwende: längster und kürzester Tag im Jahr und die Äquinoktien, die gleiche Tag- und Nacht- Länge) und in die 4 Mondfeste.
Die Sonnenfeste werden in nahezu jeder Kultur dieser Welt gefeiert. Für solche Feiertage gibt es viele fertig gestaltete Gemeinschafts-Rituale.
Ganz einfach ist es einen Tisch in aller Ruhe entsprechend schmücken, eine Kerze anzünden, etwas räuchern und über des Festes nachdenken.
Die Mondfeste sind meist auch christliche Festtage wie Lichtmess (Imbolg) 01.02. 2. Vollmond im Jahr, die Walpurgisnacht (Beltane) 01.05. 5. Vollmondnacht im Jahr, Der Erntedank (Lamms) 01.08. die 8. Vollmondnacht im Jahr und Allerheiligen (Samahin) 01.11. der 11. Schwarzmond (Neumond) im Jahr.