Glaubensbetrachtungen Vorweg
Den Göttinnen Glauben gibt es so, wie er in der allgemeinen Meinung immer wieder auftaucht gar nicht.
Das besondere im Gegensatz zu den drei monotheistischen Religionen, Christentum, Judentum und Islam ist, dass der Göttinnen Glaube weder eine Organisation noch ein Regel Buch wie Biebel, Tanach oder Koran kennt. Deshalb gibt es den Glauben so, wie erwartet nicht.
Die gläubigen Menschen erarbeiten sich ihren eigenen Glauben. Es gibt nur zwei Beteiligte, die das Festlegen der Glaubensfragen erfüllen, die/den Gläubigen und die Göttin.
Das, was ein Gläubiger von der Göttin erfährt, hat keine Auswirkung auf andere Gläubige. Das zeigt, der Göttinnen Glaube ist ein individueller Glaube. Der individuelle Glaube jedes und jeder einzelnen Person, die sich mit den Möglichkeiten zu glauben beschäftigt. Es gibt jedoch Gemeinsamkeiten.
Beim Göttinnen Glauben geht es nicht darum, einfach nur das Wort Gottes feministisch begründet durch das Wort der Göttin zu ersetzen. Es beinhaltet ein völlig anderes, als das christliche Weltbild.
Es gibt, wie weltweit innerhalb der Religionen auch sowohl monotheistische als auch polytheistische Richtungen des Göttinnen Glaubens.
Die verbreitetste Auffassung ist die, dass das Universum, die Natur und alles Materielle wie Immaterielle von der Göttin geschaffen wurde. Unterschiedliche Kulturen spalten diese Gesamtgöttin oder auch dieses Gesamtgöttliche in unterschiedlich Göttinnen und Götter auf, um unterschiedliche Eigenschaften hervorzuheben. All diese andere Göttinnen und Götter sind damit genauso real existent wie die Gesamtgöttin oder die Erde.
Hierzu sei erwähnt, dass eine andere Auffassung besagt, dass das Gesamtgöttliche, das Universums, sich aufteilt in weibliche und männliche Energien. In eine Göttin und einen Gott, die gleichberechtigt und nebeneinander existieren. Sie sind wiederum die Summe all der kulturellen Göttinnen und Götter.
Die monotheistische Sichtweise des Göttinnen Glaubens unterscheidet sich darin, dass eben ausschließlich eine Göttin existiert, die das gesamte Universum umfasst und keine anderen Gottheiten existieren, allenfalls andere Namen für diese eine Gottheit in Verwendung sind.
Ein wichtiger Unterschied beider Göttinnen-Auffassungen zu etablierten Glaubenssystemen wie dem Christentum ist, dass Gläubige die Göttin als einen Teil dieser Welt ansehen. Das bedeutet, dass wir Alle ein Teil der Göttin dieser Welt sind.
In weiterer Folge kennt der Göttinnen Glaube kein Konzept von Himmel und Hölle oder einem Leben nach dem Tod, im Sinne der Christen. Die Mehrheit der Gläubigen glaubt an die Reinkarnation, die Wiedergeburt als Bestandteil des menschlichen Seins. Dieser Glaube basiert auf der Feststellung dass alle anderen Abläufe, die wir kennen, ebenfalls zyklisch verlaufen.
Die Feier der Jahreskreisfeste, also den Lauf der Sonne und damit den Wandel der Jahreszeiten ebenso wie das Feiern des Mondzyklus. Hier ein Wahlspruch der Göttin: "Alle Rituale der Freude sind meine Rituale" dieser Ausspruch beinhaltet Alles, Sex ebenso.
Die Auffassung, dass wir Menschen heilig sind, wie alle Materie, bewirkt nicht nur einen anderen Umgang mit Stein oder Pflanze sondern auch mit uns selbst. Diese Auffassung ermächtigt uns dazu, unsere persönlichen Kräfte und Stärken zu suchen, zu finden und zu pflegen. Wir sollen uns unseres Körpers bewusst werden oder dies zumindest versuchen und uns mit unseren Schattenseiten versöhnen oder diese sogar zu überwinden. Für die meisten Menschen gehört es zum Göttinnen Glaube ein besonders großes Maß an Arbeit am eigenen Charakter vorzunehmen. Der Charakter erweist sich als Kraftpotential für die eigene Persönlichkeit sowie deren Entwicklung.
Auch ein unbekannter Aspekt im Rahmen des Göttinnen Glaubens ist das Konzepte von Schuld und Sühne, meistens auch verbunden mit Gut und Böse. Es ist Alles, was existiert, Göttlich und damit auch gleichberechtigt und gleich wertvoll. Daraus ergibt sich eine verantwortungsbewusste, liebevolle wertschätzende Haltung all unseren Gleichgesinnten, Gegenständen wie Stein oder Holz, aber auch Lebewesen wie Pflanzen oder Tieren gegenüber. Der Tod gehört ebenso zum Leben auf dieser Welt wie Gefühle der Wut, Trauer und andere.
Die Gläubigen betrachten dies nicht in einer Werteskala von Gut und Böse. Damit hat alles eine Berechtigung, der Mensch, allerdings muss die volle Verantwortung für seine Taten tragen oder tragen können. Das Verständnis der Integration unserer dunkleren Seiten und negativen Emotionen gehört mit zu den Aufgaben, die der Göttinnen Glaube in der Regelung seiner selbst mit sich bringt.
Offizielle Bezeichnung des Göttinnen Glaubens gibt es im Sinne einer eigenen Religion nicht, die Gläubigen bezeichnen uns selbst als Heiden, zusammen mit Gläubigen anderer Naturreligionen. Unter dem Begriff Heidentum verstehen wir die Sammelbezeichnung vorchristlicher Religionen, meist als Naturreligion bezeichnet.
Für viele Göttinnen Gläubige gehört neben dem eigenen Glauben auch eine religiöse Toleranz zu den Grundpfeilern des Weltbildes, da für die meisten Göttinnen Gläubigen alle anderen Götter und Göttinnen ebenfalls als existent gelten. Einigkeit besteht darin, auch in Deckungsgleichheit mit allen anderen heidnischen Glaubensrichtungen, dass kein Mensch das Recht oder die Aufgabe hat, andere Menschen zu bekehren, zu missionieren oder ihnen den rechten Glauben zu zeigen.