Göttin Astarte
Ich habe
einen Spruch über Astarte gelesen, den ich hie zitieren möchte,
"Astarte hat das Universum geboren. Sie gebiert es noch immer und zu ihr kehrt am Ende alles Leben zurück".
Sie ist die große Göttin, als solche auch unter mehreren Namen bekannt. So soll sie als Isis, Inanna/Ischtar, Nuit, Stella Maris/Maria, u.s.w. verehrt werden oder worden sein.
Eine sehr angenehme Eigenschaft der Astarte ist, sie kann helfen Vertrauen und Zuversicht zu finden, aber auch Licht ins Dunkel zu bringen.
Von Künstlern wird sie auf Statuen häufig als Baum des Lebens dargestellt, sie hat Beinamen wie die Frau, die über das Meer geht und Mutter der Götter, über 70 Göttern soll sie das Leben geschenkt haben. Damit ist sie unanzweifelbare Fruchtbarkeitsgöttin, deren Name ursprünglich Schoß bedeutete. Astarte wird oft mit Kuh-oder Mondhörnern dargestellt, sowie mit Wagen und Pferd, in Ägypten zusammen mit Schild und Schwert. Ihr Tier ist die Taube. Ihr Festtag ist Neumond nach der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche.
Sie ist die Göttin der Fruchtbarkeit und Liebe, aber auch des Kampfes, des Handels und der Seefahrt.
Als Astarte wurde sie vor allem in Phönizien/Kanaan und Syrien verehrt. Sie war Schutzgöttin des Landes und der Haupt- Städte Byblos, Sidon, Tyrus und Ugarit.
Ausgrabungen lassen darauf schließen, dass man ziemlich sicher von einer matriarchalen Religion ausgehen kann. Es sind zwar eher Baal-Tempel erhalten geblieben, neuere Forschungen zeigen aber, dass im Zentrum der Verehrung eine Göttin und nicht der Gott stand, da auch fast nur weibliche Göttinnen-Darstellungen gefunden wurden. Baal wurde nur als männlicher Begleiter der Göttin angesehen. Auch wenn der König regierte, angebetet wurde die Göttin. Kultstätten der Aschera waren Ölhaine und Apfelbäume, Symbole des Lebens, der Erkenntnis und Liebe. Astarte war Konkurrentin des neuen Jahwe-Kultes und wurde sogar in der Bibel erwähnt, als das Volk zu ihrer Verehrung zurückkehrte.
Der Jüdische Gott war darüber erbost und drohte mit neuerlichem Unheil, wenn sie nicht davon ablassen. (Jer 44, 15ff)
Auch König Salomo förderte zunächst noch die Verehrung der Astarte (1.Könige 11, 5).
Ausgrabungen belegen eine Verehrung der Aschera/Astarte bereits um 1750 v.Chr., ihre Tempel in Syrien, Libanon und Israel wurden erst um 300 n.Chr. geschlossen.
In Ägypten wird sie seit der 18. Dynastie verehrt, meist als Kriegsgöttin. Ihr Hauptsitz war in Memphis, dort wurde sie zusammen mit Baal verehrt.
Der Mythos um Astarte-Baal ähnelt dem Inanna-Dumuzi-Mythos und dem von Isis und Osiris nicht zufällig.
Bei allen geht es darum, dass der Gatte, der Begleiter der Göttin getötet und zerstückelt wird. Der Göttin wird die Aufgabe übertragen, den Geliebten zu suchen und zu erlösen.
Astarte kämpft dabei noch einen Kampf mit Mot, dem Herrn der Unterwelt. Am Ende bekommt jedoch sie ihren Gatten zurück, Mot wird in die Unterwelt geschickt, und der Frühling und die Fruchtbarkeit kommen wieder in das Land. Hier zeigt sich, dass ihre Leidenschaft sowohl für die Liebe, als auch für den Kampf entflammt. Der Übergang der phönizischen Astarte bzw. Inanna-Ischtar, sumerisch-babylonisch zur griechischen Aphrodite ist vor allem auch durch Ausgrabungen in Zypern ca. 9. Jh. v.Chr. belegt.
Auch der Geschichte ist es nicht ganz klar, ob Aschera die Mutter der Astarte ist oder ein zweiter Namen für dieselbe Göttin. Möglich wäre auch, dass Astarte ein anderer Name für Anath, Tochter der Aschera und Schwester-Gemahlin des Baal, ist.
Zeitweise soll Astarte auch als Gattin des Jahwe verehrt worden sein. Hier vermischt sich die Mythologie, was auf mündliche Quellen über die lange Zeit, die seit der Verehrung vergangen ist, und auf unterschiedliche regionale Bedeutungen ein und desselben Kultes zurückzuführen ist.
In der Bibel wird Astarte anscheinend neunmal, Aschera vierzigmal erwähnt. Für unsere heutigen Histologen ist genügend Material überliefert, um sich ein Bild der Astarte zusammenzusetzen. Die Wahrscheinlichkeit, dem Original dabei sehr nahe zu kommen ist ausreichend hoch, zumal es auch damals regionale Unterschiede und Vermischungen gegeben hat.
INFO und Inspiration: Ulrike Zauberweib Engelhardt, 02/2005